Den Einstieg in die Elektromobilität beginnen zwei familiengeführte Busunternehmen in Kempten im Allgäu mit dem eCitaro von Mercedes‑Benz.
Omnibus Magazin
Der eCitaro elektrifiziert den Kemptener Stadtverkehr.
Zeitenwende im Allgäu durch den Umstieg auf die Elektromobilität im Stadtverkehr.
Der eCitaro elektrifiziert den Kemptener Stadtverkehr.
Zeitenwende im Allgäu durch den Umstieg auf die Elektromobilität im Stadtverkehr.
„Man muss einfach dem Strom hinterher fahren“, sagt Martin Haslach, Geschäftsführer des Busunternehmens Haslach Bus in Kempten über das Erfolgsgeheimnis beim Betrieb von Elektrobussen im Stadtbusverkehr. Der Umstieg vom Dieselbus auf den Elektroantrieb sei eine Zeitenwende, vergleichbar mit dem Umbruch, den seine Vorgänger im Familienunternehmen einst erfolgreich gemeistert haben, als sie von Pferdefuhrwerken auf den Verbrennerantrieb umgestiegen sind. Nun steht ein ähnlich großer Umbruch an, der wieder weit mehr ist als der Austausch des Antriebs in den Bussen.
„Der batterieelektrische Antrieb ist beim Stadtbusverkehr ganz klar die erste Wahl. “
Gemeinsam und ganzheitlich.
Die Herausforderung Elektromobilität geht man in Kempten im Allgäu in jeder Hinsicht gemeinsam und ganzheitlich an. Einen Stadtbusverkehr gibt es in Kempten seit 1949, heute betreiben ihn die Kemptener Verkehrsbetriebe und in deren Auftrag fahren die beiden ortsansässigen Busunternehmen Berchtold‘s Autoreisen und Haslach Bus. Beide sind familiengeführte Busunternehmen in der vierten Generation.
Der Elektrobus ist die effizienteste Lösung.
Bei der Frage, wie der Umstieg auf alternative Antriebe im Stadtbusverkehr angegangen werden soll, waren anfangs verschiedene Technologien im Gespräch. Eine in Auftrag gegebene Studie für Kempten zeigte dann schnell und eindeutig, dass im Stadtbusverkehr der Elektroantrieb die effizienteste Lösung ist. „Der batterieelektrische Antrieb ist hier ganz klar die erste Wahl“, ist Martin Haslach überzeugt und fügt hinzu: „Im Grunde haben sie als Busbetrieb gar keine andere Wahl.“
Der eCitaro ist der Bus der Wahl.
Der Elektrobus der Wahl ist für Kempten dann der Mercedes‑Benz eCitaro. Anfang des Jahres 2024 haben Berchtold's Autoreisen und Haslach Bus 16 Elektrobusse von Mercedes‑Benz übernommen, im Laufe des Jahres sollen weitere elf Busse folgen, so dass in Kempten ab 2025 insgesamt 27 elektrisch betriebene Busse im Linienverkehr unterwegs sein werden. Der gesamte Regelstadtverkehr – mit Ausnahme der Schulbusverstärker – soll ab 2025 elektrisch betrieben werden.
Beim Batteriepaket aus dem Vollen geschöpft.
Parallel werden die Betriebshöfe der beiden Busunternehmen in Kempten mit Ladeinfrastruktur ausgestattet. Bei der Ausstattung der eCitaro hat man in Sachen Batteriepakete „aus dem Vollen geschöpft“, sagt Martin Haslach. Die E‑Busse werden auf den Betriebshöfen geladen, sie laufen seit dem Start problemlos, betonen beide Busunternehmen. Die Klimaanlagen wie auch die Heizungen werden elektrisch betrieben. „Hier sind wir aufs Ganze gegangen“, sagt Martin Haslach.
Das Rundum-sorglos-Paket von OMNIplus.
Ebenfalls aufs Ganze gegangen ist man in Kempten in Sachen Service: alle eCitaro sind mit einem eServiceVertrag ePremium von OMNIplus ausgestattet. Das Paket deckt sämtliche Wartungen nach Herstellervorgaben des Busses ab und beinhaltet auch Reparaturen am Hochvoltsystem. Das sorgt für langfristige Planbarkeit und maximale Verfügbarkeit. Darüber hinaus sind auch Reparaturen des gesamten Fahrzeugs abgedeckt – inklusive aller Verschleißreparaturen. Ebenfalls sehr wichtig und inklusive: der europaweite 24h Service.
„Unsere Vision ist es, 100 Prozent des im Kemptener ÖPNV verbrauchten Stroms auch in Kempten zu produzieren. “
Und man ist in Kempten laufend dabei, die Abläufe zu optimieren, gerade in Hinblick auf das Strom-Management, von der Erzeugung bis zur Ladestrategie. „Unsere Vision ist es, 100 Prozent des im Kemptener ÖPNV verbrauchten Stroms auch in Kempten zu produzieren“, sagt Helmut Berchtold, Geschäftsführer von Berchtold’s Autoreisen. Dazu werden die Dach- und Freiflächen auf den Betriebshöfen mit PV‑Anlagen ausgestattet. An den Standorten hat man Zwei‑Megawatt‑Stunden‑Stromspeicher eingerichtet, das schafft Flexibilität, auch mit Blick auf kostengünstiges Laden. Daher gehen die eCitaro auch schon mit nicht komplett gefüllten Batterien auf die Linie, um dann wieder zu laden, wenn es besonders günstig ist.
Elektrobusse kommen in Kempten gut an.
„Das Energiemanagement ist bei Elektrobussen die zentrale Aufgabe, um erfolgreich zu sein“, betont Annika Spatscheck, die für beide Busunternehmen für das Projekt Elektromobilität verantwortlich ist. In Kempten jedenfalls ist man mit den eCitaro auf Erfolgskurs. Die Busse laufen zuverlässig und wirtschaftlich. Und bei den Bürgern kommen die Elektrobusse sehr gut an. Besonders, dass die neuen Busse so leise unterwegs sind, wird immer wieder gelobt. „Wir bekommen da aus der Bevölkerung sehr positives Feedback“, freut sich Annika Spatscheck.
