Der eCitaro kommt aus gutem Hause. Den Herkunftsnachweis liefert schon der Name Citaro. In raschen Schritten hat sich der E-Bus von Mercedes-Benz zu einer eigenen Familie entwickelt.
Perfekte Familienplanung.
So wünscht man sich den Nachwuchs: Er ähnelt den Eltern, tritt in ihre Fußstapfen und wächst in wesentlichen Punkten sogar über sie hinaus. Siehe Mercedes-Benz eCitaro: Er stammt unmittelbar vom vieltausendfach bewährten Citaro ab. Optisch setzt er eigene Akzente, technisch ohnehin. Die Karosseriestruktur und das Layout des Elektrobusses sowie eine Vielzahl von Komponenten stammen direkt vom Citaro. Das bedeutet große Reife, Reparaturfreundlichkeit und sichere Ersatzteilversorgung.
Ein echter Citaro, aber ein ganz besonderer.
Beim Design orientiert sich der eCitaro an einem weiteren großen Vorbild aus der Mercedes-Benz Omnibusfamilie. Das wird vor allem bei seinem Gesicht deutlich, das an die faszinierende Studie Future Bus erinnert. Zentrales Designelement ist der Mercedes-Stern. Der Modellschriftzug mit einem blauen „e“ weist auf die Antriebstechnik hin. Die stilvoll gewölbte Windschutzscheibe stammt vom Überlandbus Citaro Ü. Optische Kniffe wie die attraktive seitliche Dachranderhöhung aus einem mehrteiligen Aluminium-Strangpressprofil verleihen dem eCitaro gelungene Proportionen, ob als Solobus eCitaro oder als Gelenkbus eCitaro G.
Wenn es etwas mehr sein darf.
Der Gelenkbus eCitaro G verfügt über eine Besonderheit: Bestehen besonders hohe Ansprüche an Leistung und Traktion, liefert Mercedes-Benz ihn mit zwei angetriebenen Achsen. Dies sichert überlegene Dynamik selbst unter erschwerten Bedingungen. Zum Beispiel an starken Steigungen, bei winterlichen Straßenverhältnissen oder der Kombination daraus. Die E-Antriebsachse selbst mit platzsparenden radnabennahen Elektromotoren gehört zu den bekannten Größen und hat sich vielfach bewährt.
Zwei Batterietechnologien.
Mit Bedacht stammt die Energie je nach Einsatzprofil aus unterschiedlichen Batteriequellen. Verkehrsbetriebe haben die Wahl zwischen der zweiten Generation der NMC-Batterien (Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Oxid-Zellen) und innovativen Festkörperbatterien. Sie unterscheiden sich deutlich in Aufbau, Zellchemie und Eigenschaften. Die NMC2-Batteriebaugruppen sind modular aufgebaut und erreichen in Solo- wie Gelenkbus eine hohe Kapazität von maximal 396 kWh. Bevorzugen Verkehrsbetriebe Zwischenladungen, können sie eine geringere Kapazität wählen, das spart Gewicht. Festkörperbatterien verfügen über eine nochmals höhere Energiedichte und eine besonders lange Lebensdauer.
„Verkehrsbetriebe haben die Wahl zwischen NMC2-Batterien und innovativen Festkörperbatterien.“
Alternative Ladetechnologien.
Der eCitaro mit NMC2-Batterien kann wahlweise per Stecker, Pantograph oder über Ladeschienen geladen werden. Festkörperbatterien sind für Zwischenladungen nur bedingt geeignet. Daher verbaut Mercedes-Benz jeweils durchweg sechs oder sieben Batteriebaugruppen mit einer beachtlichen Kapazität von bis zu 441 kWh. Sie werden grundsätzlich per Stecker geladen, verschiedene Positionen für Ladestecker stehen zur Verfügung: vorne rechts über dem Radlauf, vorne links oder im Heck. Bis zu zwei dieser Positionen sind pro Fahrzeug möglich.
Clevere Ideen für große Wirkung.
Im eCitaro und seinem Gelenkbus-Kollegen stecken noch viel mehr clevere Ideen. So achtet Mercedes-Benz im Sinne einer maximalen Fahrgastkapazität auf eine optimale Gewichtsverteilung. Daher haben die Batteriebaugruppen je nach Bestückung und Fahrzeuggattung unterschiedliche Positionen auf dem Dach. Hinzu kommen bei Solo- und Gelenkbus Batteriebaugruppen unterschiedlicher Größe im Heck. Alles zusammen gewährleistet eine optimale Ausnutzung der zulässigen Achslasten und somit maximale Fahrgastzahlen an Bord.
Smartes Energiemanagement.
Ebenso raffiniert ist das Thermomanagement. Im Vergleich zum Citaro mit Verbrennungsmotor sinkt der Energiebedarf für Heizung, Lüftung und Klimatisierung um rund 40 Prozent. Diese außergewöhnliche Energieeffizienz legt die Basis für eine praxisgerechte Reichweite. Zunächst werden die NMC-Batterien auf Idealtemperatur von 25 Grad Celsius temperiert, für eine optimale Ladefähigkeit und maximale Lebensdauer. Die Festkörperbatterien benötigen eine Betriebstemperatur von 80 Grad Celsius. Durch die starke Isolation der Batterien kann dieser Wert im Einsatz ohne Zuheizen erhalten werden.
Der Fahrgastraum wird energiesparend durch eine Wärmepumpe beheizt, im Bedarfsfall unterstützt durch den Bremswiderstand. Die Wärme abgebenden Komponenten sind miteinander vernetzt, um den Energieaufwand für deren Kühlung auf ein Minimum zu reduzieren. Die Wärmepumpe ist integriert in die Dachklimaanlage. Diese verwendet das umweltschonende Kältemittel CO2. Auch eine Vorkonditionierung des Innenraums während der Ladung der Batterien im Depot senkt den Energieverbrauch.
„Im Vergleich zum Citaro mit Verbrennungsmotor sinkt der Energiebedarf um rund 40 Prozent.“
Der eCitaro schützt sogar Fußgänger.
Im Gegensatz zur Fahrzeugtechnik unterscheidet sich das Cockpit des eCitaro nur unwesentlich vom Fahrer-Arbeitsplatz im konventionellen Stadtbus – der schnelle Fahrzeugwechsel durch das Fahrpersonal ist daher denkbar einfach. Nicht zuletzt ist der eCitaro so sicher wie jeder Mercedes-Benz. Herausragend sind optionale Assistenzsysteme wie der Preventive Brake Assist, der erste aktive Bremsassistent für Stadtbusse sowie der Abbiege-Assistent Sideguard Assist. Beide verfügen über eine Personenerkennung und schützen somit schwächere Verkehrsteilnehmer.
Links oder rechts – Hauptsache eCitaro.
Der eCitaro fährt nun auch in Länder mit Rechtslenkung. Zunächst geht er als Solobus mit NMC2-Batterien und Aufladung per Stecker an den Start. Der Rechtslenker ist als Ein- oder Zweitürer lieferbar. Wie sein Linkslenker-Kollege ist der Rechtslenker serienmäßig mit einer Ladesteckdose über dem rechten Vorderrad ausgestattet. Steckdosen über dem linken Vorderrad und im Heck sind ebenfalls möglich – Verkehrsbetriebe können bis zu zwei Steckdosenpositionen frei wählen. Mit dem Rechtslenker-Starterpaket ist noch lange nicht Schluss: In Planung sind ein Rechtslenker-Gelenkbus sowie zusätzliche Lademöglichkeiten per Pantograph oder Ladeschienen.
Typisch eCitaro/eCitaro G: Er nutzt auch hier alle Vorzüge des Klassikers Citaro und geht doch eigene Wege. Das nennt man perfekte Familienplanung.
Vorteile:
Vorteile für das Unternehmen:
- Lokal emissionsfreie und leise Fahrt
- Attraktives Design
- Hohe Zahl an Fahrgastplätzen
- Modulares Lade- und Batteriekonzept
- Günstige Betriebskosten
- Zahlreiche Gleichteile zum Citaro
Vorteile für den Fahrer:
- Cockpit und Bedienung nahezu unverändert
- Souveräne Beschleunigung leer und beladen
- Top-Traktion beim Gelenkbus mit zwei angetriebenen Achsen
- Hohes Sicherheitsniveau
Vorteile für die Fahrgäste:
- Niedriges Geräuschniveau
- Gleichmäßige ruckfreie Beschleunigung
- Attraktives Design
- Hohes Sicherheitsniveau