Die Elektromobilität für Omnibusse stand im Mittelpunkt der eMobility Days 2.0 von Daimler Buses im November 2024 in Berlin. Zum zweiten Mal nach 2022 lud das Unternehmen Journalisten und Busbetreiber aus ganz Europa ein, um über die neusten Fahrzeuge mit Elektro- und Wasserstoffantrieb sowie die neuesten Technologien und Dienstleistungen aus dem Bereich der eMobilität zu informieren.
eMobility Days 2.0: Die 6 Highlights.
Elektromobilität für Omnibusse im Fokus.
Beeindruckendes Programm.
Die Zukunft des ÖPNV mit Omnibussen ist elektrisch. Das wurde einmal mehr bei den eMobility Days 2.0 von Daimler Buses deutlich. Bei der Veranstaltung im ehemaligen Dresdner Bahnhof in Berlin drehte sich alles um Elektro-Omnibusse, neue Batterietechnologien und neue Services speziell für die eMobilität in Verkehrsbetrieben und Omnibus-Flotten. Mehr als 500 Busunternehmer, Mitarbeiter von Verkehrsunternehmen, Verbandsvertreter, Politiker und Journalisten aus rund 30 Ländern Europas waren der Einladung nach Berlin gefolgt. In vier Workshops, sogenannten "Deep Dives", konnten die Teilnehmer die Innovationen und Dienstleistungen rund um Mercedes‑Benz Elektrobusse intensiv kennenlernen. Zusätzlich ließ sich das Event auf einer digitalen Plattform verfolgen.
„Wir investieren, trotz des harten globalen Wettbewerbs im Bereich Elektromobilität, in unsere europäischen Werke. Und wir entwickeln und produzieren weiterhin ganz bewusst auch in Deutschland – als einziger Bushersteller überhaupt.“
Elektromobilität entwickelt und produziert in Deutschland.
Zu Beginn der eMobility Days 2.0 verwies Till Oberwörder, CEO von Daimler Buses, auf die Bedeutung der Elektromobilität für den Klimaschutz, aber auch für Daimler Buses und den Standort Deutschland. „Wir bei Daimler Buses setzen uns mit aller Ingenieurskraft dafür ein, dass die technologische Führungsrolle Deutschlands und die Wettbewerbsfähigkeit der EU weiterhin bestehen bleiben. Deshalb investieren wir auch, trotz des harten globalen Wettbewerbs im Bereich Elektromobilität, in unsere europäischen Werke. Und wir entwickeln und produzieren weiterhin ganz bewusst auch in Deutschland – als einziger Bushersteller überhaupt.“
Highlight 1: eIntouro – seriennaher Prototyp und erste Infos.
Auf die einführenden Eröffnungsreden folgte der Höhepunkt der eMobility Days 2.0: Till Oberwörder und Mirko Sgodda präsentierten den seriennahen Prototyp des ersten vollelektrischen Überlandbusses von Daimler Buses – den Mercedes‑Benz eIntouro. Till Oberwörder: „Bei der Entwicklung waren uns zwei Dinge wichtig: Unsere Kunden sollen keine Abstriche im Vergleich zum herkömmlichen Intouro machen müssen. Im Gegenteil: Eine Fahrt im eIntouro soll noch leiser, vibrationsärmer und natürlich emissionsfrei sein. Und wir wollen genügend Reichweite für die vielfältigen Einsatzprofile im Überland-Segment bieten. Beides ist uns gelungen.“
Serienreif in 2026: der neue Mercedes‑Benz eIntouro.
Der seriennahe Prototyp des vollelektrischen Überlandbusses Mercedes‑Benz eIntouro basiert auf dem bekannten, dieselgetriebenen Intouro und soll 2026 mit 12,18 Meter oder als eIntouro M mit 13,09 Metern Länge in Serie gehen. Er ist vielfältig einsetzbar, nicht nur im Überlandlinienverkehr, sondern auch als Schulbus, als Flughafenzubringer, Shuttlebus für Werkverkehre oder für Ausflugsfahrten und kurze Reisen. Der elektrisch angetriebene eIntouro übernimmt die Batterien mit Lithium-Eisenphosphat-Zelltechnologie und weitere Komponenten aus dem vollelektrischen Fernverkehrs-Lkw Mercedes‑Benz eActros 600 und wird mit zwei Batteriepaketen eine Reichweite von 500 Kilometer haben. *
„Mit Over-the-Air-Updates verbringen unsere Busse noch weniger Zeit in der Werkstatt und sind noch zuverlässiger im Betrieb.“
"Over the Air"-Updates als Technologie Highlight.
Im eIntouro lassen sich Software-Updates „Over the air“, also über das Mobilfunknetz und ohne Werkstattaufenthalt installieren. Die von Smartphones und Elektroautos bekannte Technologie wird nun erstmals auch in einem europäischen Omnibus erhältlich sein. Mirko Sgodda: „Mit Over-the-Air-Updates können wir unsere Busse künftig schnell und ohne Werkstattbesuch auf die jeweils neueste Software updaten. Die Busse verbringen also noch weniger Zeit in der Werkstatt und sind noch zuverlässiger im Betrieb.“
Highlight 2: eCitaro fuel cell – jetzt auch reiner H2‑Betrieb möglich.
Im Mittelpunkt des dritten Workshops der eMobility Days 2.0 stand der Mercedes‑Benz eCitaro fuel cell. Er ist zusätzlich zu den Antriebsbatterien mit einer wasserstoffbetriebenen Brennstoffzelle als Range Extender ausgestattet. Weil Wasserstoff heute meist teurer ist als Netzstrom, nutzt der eCitaro fuel cell die Batterien als Hauptantriebsquelle und die Brennstoffszelle zur Verlängerung der Reichweite. Für Verkehrsbetriebe, die jedoch den Einsatz von grünem Wasserstoff statt Netzstrom als Energiequelle bevorzugen, erweitert Daimler Buses nun die Einsatzmöglichkeiten des eCitaro fuel cell: Er kann künftig auch ausschließlich mit Wasserstoff als Energiequelle fahren. Ladestopps können entfallen. Der neue Betriebsmodus H2-Mode regelt die Energiesteuerung so, dass die Brennstoffzelle während des Betriebs im wirtschaftlichen, mittleren Leistungsbereich arbeitet und die Batterie dabei möglichst konstant bei einem Ladestand von 60 Prozent hält.
Highlight 3: eCitaro K – eMobilität im Kompaktformat.
Daimler Buses erweitert die eCitaro-Modellpalette und bietet mit dem 10,63 Meter langen Mercedes‑Benz eCitaro K neben dem 12,14 Meter langen eCitaro und dem 18,13 Meter langen eCitaro G nun auch eine kurze Variante des beliebten vollelektrischen Niederflurbusses an. Mit einem Wendekreis von nur 17,28 Meter fühlt sich der kompakte eCitaro K auf engen, winkligen Linien in Vororten und Altstädten wie zuhause. Zu seinem bevorzugten Metier gehören Einsätze mit überschaubaren Fahrgastzahlen. Bei maximaler Batteriebestückung mit 588 kWh in der aktuellen Ausführung NMC3 gewährleistet der eCitaro K bei günstigen Bedingungen eine Reichweite von rund 400 Kilometer. Der eCitaro K ist wahlweise mit zwei oder drei Türen erhältlich. **
70.000 Citaro: Jubiläumsbus an Kunde HTM übergeben.
Daimler Buses nutzte die eMobility Days 2.0 zudem, um ein Rekord-Jubiläum zu feiern: Seit seiner Premiere im Jahr 1997 rollten 70.000 Exemplare des Niederflur-Stadtbusses Mercedes‑Benz Citaro vom Band. Till Oberwörder übergab gemeinsam mit Vertriebschef Mirko Sgodda den Jubiläumsbus – ein vollelektrischer eCitaro – an Karen Bosch, COO bei HTM Personenvervoer N.V., Den Haag, Niederlande. „Der 70.000. Citaro ist nicht nur ein Beweis für die Innovationskraft von Daimler Buses und das Vertrauen der Kunden in unser Produkt, sondern auch für unser Engagement für eine nachhaltigere Zukunft“, sagte Till Oberwörder bei der symbolischen Schlüsselübergabe.
Highlight 4: NMC4 – neueste Batterietechnologie für den eCitaro.
In einem weiteren Workshop präsentierten die Experten von Daimler Buses die vierte Generation von Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Batterien (NMC4). Sie wird eine hohe Energiedichte, die größere Reichweiten von Elektro-Bussen ermöglicht, und eine sehr lange Lebensdauer kombinieren. Die längere Lebensdauer erreicht die Batterie dabei nicht nur bei schonender Ladung mit maximal 150 kW Ladeleistung, sondern auch bei regelmäßigen Schnelladevorgängen mit bis zu 300 kW Ladeleistung. Die neuen NMC4-Batterien sind vom Bauraum identisch mit den bisherigen NMC3-Batterien und werden ab Anfang 2026 in den Niederflurstadtbussen Mercedes‑Benz eCitaro, eCitaro G, eCitaro K, eCitaro fuel cell sowie eCitaro G fuel cell Verwendung finden.
Highlight 5: Daimler Buses Solutions – alles aus einer Hand.
Um schlüsselfertige Lösungen sowie digitale Services für elektrische Omnibusse ging es im vierten Workshop. Das Daimler Buses Tochterunternehmen Daimler Buses Solutions GmbH berät Verkehrsunternehmen und begleitet sie aktiv auf ihrem Weg zur Elektromobilität. Kunden erhalten so auf Wunsch das gesamte eMobilitäts-Ökosystem aus einer Hand: von der Machbarkeits-Analyse über den individuell konfigurierten Elektrobus bis zur kompletten Elektromobilitäts-Infrastruktur.
Highlight 6: Digitale Services.
Auch digitale Services gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Servicemarke OMNIplus erweitert daher das Angebot insbesondere für Elektrobusse. So gibt es die bisher für Dieselfahrzeuge verfügbare OMNIplus ON monitor Performance Analysis zur Bewertung der Fahrweise künftig auch für Elektrobusse. Ebenfalls neu ist die Batterie-Überwachung OMNIplus ON Battery Monitoring, mit der Flottenbetreiber Informationen zum Zustand der Hochvoltbatterie und Handlungsempfehlungen zum pfleglichen Umgang erhalten. Für den neuen eIntouro bietet OMNIplus künftig Software-Updates per Funk ohne Werkstattaufenthalt an.
„Die eMobilität ist für mich sehr wichtig. Nur gemeinsam bekommen wir die Energiewende hin. Wir müssen vorwärts schauen und alle unseren Beitrag leisten. “
„Es ist wichtig, den Dialog nicht abzubrechen, denn nicht alle Verkehrsunternehmen setzen heute eMobilität ein. Es gibt viele ältere Vorstellungen, die dadurch geprägt sind, dass Reichweiten nicht so auskömmlich waren, wie das heute der Fall ist. In der Entwicklung haben sich die Reichweiten so etabliert, dass Umläufe immer geschafft werden können und dieses Wissen muss ankommen in den Köpfen. “
„Wichtig ist Mobilität, um den Beitrag zum Klimaschutz zu leisten hinsichtlich der Emissionen. Gerade im innerstädtischen Verkehr, wo jetzt auch heute schon aufgrund der relativ kurzen Reichweiten Elektromobilität gut einsetzbar ist und dort einen gravierenden Beitrag zur Dekarbonisierung des Stadtverkehrs leisten kann. “
„Für mich ist eMobilität super wichtig. Wir leben in Dänemark, wo wir wirklich versuchen, die Art und Weise zu ändern, wie wir unter offenen, kommunalen Rahmenbedingungen arbeiten. Die Umstellung von Dieselbussen auf Elektrobusse ist eine echte Herzensangelegenheit für mich.“
„eMobilität ist von entscheidender Bedeutung für die Sicherung einer nachhaltigen Zukunft des öffentlichen Verkehrs. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Verringerung der Treibhausgasemissionen, der Bekämpfung des Klimawandels und der Förderung einer saubereren städtischen Umwelt. Für OTL ist die Umstellung auf Elektrofahrzeuge nicht nur eine betriebliche Verbesserung, sondern auch ein Bekenntnis zu einer grüneren Zukunft für unsere Gemeinde und zu einer besseren Lebensqualität für alle Einwohner. “
„Ich freue mich sehr darauf, dass wir in Den Haag elektrisch fahren. Zum einen, weil wir der erste Stadtverkehr sind, der elektrisch fährt. Aber vor allem, weil wir auf diese Weise zu einem nachhaltigen Verkehrsangebot in der schönsten Stadt in den Niederlanden beitragen.“
* Die Reichweite wurde unter spezifischen Bedingungen, u.a. Ausstattung mit maximaler Batteriekapazität, Batterie im Auslieferungszustand, im typischen Überlandbus-Betrieb und moderatem Wetterszenario intern ermittelt und kann z.B. von den nach der Verordnung (EU) 2017/2400 ermittelten Werten abweichen. Die tatsächliche Reichweite ist abhängig von der individuellen Fahrzeugnutzung, der Fahrzeugkonfiguration sowie weiteren äußeren Faktoren. Daher kann die tatsächliche Reichweite unter oder über dem angegebenen Wert liegen.
** Die Reichweite wurde unter spezifischen Bedingungen, u.a. Ausstattung mit maximaler Batteriekapazität, Batterie im Auslieferungszustand, im typischen Stadtbus-Betrieb und moderatem Wetterszenario intern ermittelt und kann z.B. von den nach der Verordnung (EU) 2017/2400 ermittelten Werten abweichen. Die tatsächliche Reichweite ist abhängig von der individuellen Fahrzeugnutzung, der Fahrzeugkonfiguration sowie weiteren äußeren Faktoren. Daher kann die tatsächliche Reichweite unter oder über dem angegebenen Wert liegen.