Der Antrieb, der sich rechnet
Omnibus Magazin

Der Antrieb, der sich rechnet

Einsatzbericht Citaro hybrid.

Seit einem Jahr ist der neue Mercedes-Benz Citaro hybrid im Einsatz bei Verkehrsbetrieben in ganz Europa. Drei Beispiele zeigen, wie er sich in der Praxis bewährt. Und wie sich die Hybridtechnik von Mercedes-Benz für die Busunternehmen auszahlt.

Die Effizienz des Verbrennungsmotors im Citaro weiter steigern, das ist die Aufgabe des Hybridantriebs für den Citaro. Er ist als Sonderausstattung für einen Großteil der Modellpalette lieferbar, sogar für den Citaro NGT mit Gasantrieb. Der Elektromotor unterstützt den Verbrennungsmotor in erster Linie beim normalen Anfahren, im Standgas an den Haltestellen und bei hoher Leistungsanforderung und senkt dabei den günstigen Kraftstoffverbrauch des Verbrennungsmotors nochmals. Die Technik ist unkompliziert: Strom wird durch Rekuperation gewonnen und in Doppelschichtkondensatoren gespeichert, landläufig als Supercaps bekannt. Sie sind platzsparend hinten auf dem Dach montiert. Bei den verwendeten Komponenten handelt es sich um erprobte und im Einsatz bewährte Serienteile. Der benötigte Bauraum ist gering, der Innenraum bleibt nahezu unangetastet, das Mehrgewicht beläuft sich auf lediglich 156 Kilogramm. Vor allem: Dieser Hybridantrieb rechnet sich.

Auf einer Expresslinie setzen die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) fünf Citaro G hybrid ein.

Auf einer Expresslinie setzen die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) fünf Citaro G hybrid ein.

Für Markus Wiedemann, Leiter des Unternehmensbereichs Kraftfahrzeuge bei der SSB, ist der Mercedes-Benz Citaro hybrid „eine wichtige Brückentechnologie, um die Elektrifizierung in die Masse zu bekommen“. Beim neuen Citaro hybrid gefällt ihm, dass er wenig vom bekannten Standard abweicht. „Das verspricht ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und hilft uns zugleich, weitere Erfahrungen mit der Hochvolttechnologie zu sammeln.“ 

Weil der Unterschied zum Diesel nur gering ausfällt, werde der Citaro hybrid auch bei den Fahrern gut angenommen, sagt Wiedemann. „Eine hohe Akzeptanz der neuen Technologie bei den Fahrern ist wichtig, denn nur bei pfleglichem Umgang und angepasster Fahrweise können wir das Einsparpotenzial komplett nutzen.“ Beim Citaro hybrid ist die Sache klar: „Der neue Citaro hybrid wird von den Fahrern akzeptiert, weil die Bedienung identisch ist.“

Markus Wiedemann, SSB

Markus Wiedemann, SSB

„Der Neue wird von den Fahrern akzeptiert.“

Markus Wiedemann, SSB

Fünf Gelenkbusse des Typs Citaro hybrid hat die SSB seit März 2018 im Einsatz, seit Oktober verkehren sie auf der neuen Expressbuslinie X1 zwischen Bad Cannstatt und der Stadtmitte, wobei die Busse auf dem besonders verkehrsreichen Abschnitt rund ums Neckartor auf einer eigenen Busspur fahren. Fahrleistung und Fahrkomfort des Citaro hybrid sind laut Markus Wiedemann genauso gut wie beim Diesel-Citaro. „Beim Kraftstoffverbrauch gehen wir davon aus, dass wir auf der Expresslinie X1 mit dem Citaro hybrid eine Einsparung von fünf Prozent erreichen.“ Für 2019 hat die SSB weitere 14 Citaro hybrid bestellt, diesmal als Solo-Fahrzeuge. Für die SSB ist klar: „Der Citaro hybrid ist eine Sofortmaßnahme zur Luftreinhaltung.“

Citaro hybrid

 

Citaro hybrid

„Unser Aufgabenträger, der Kreis Minden-Lübbecke in Ostwestfalen, war von der Idee des Citaro LE hybrid gleich angetan“, erinnert sich Jens Foppe, Leiter Geschäftsentwicklung der Mindener Kreisbahnen und von deren Omnibus-Tochter MKB-MühlenkreisBus. Das Unternehmen führt auf rund drei Dutzend Linien und mehr als 50 eigenen Omnibussen sowie diversen Auftragsfahrzeugen den Linienverkehr durch. Rund 55.000 Kilometer legen die Omnibusse im Schnitt jährlich zurück, Schwerpunkt ist der Schülerverkehr.

„Ein Niederflurbereich ist vorgeschrieben“, erläutert Jens Foppe die Fahrzeugwahl, „wir benötigen auch einen Rollstuhl- und Kinderwagenplatz.“ Junge Fahrgäste schätzen dagegen die Sitze hinten im Hochbodenbereich. Ihn bevorzugt auch die eigene Werkstatt, wegen der wirtschaftlichen Hypoidachse des Citaro LE und der gut zugänglichen Antriebseinheit.

Jens Foppe: „Das Beste, was man herausholen kann.“

Jens Foppe: „Das Beste, was man herausholen kann.“

„Er ist das Beste, was man aus einem Dieselbus herausholen kann“

Jens Foppe
Sechs Citaro LE hybrid fahren bereits für MKB-MühlenkreisBus, sieben weitere folgen in Kürze.

Sechs Citaro LE hybrid fahren bereits für MKB-MühlenkreisBus, sieben weitere folgen in Kürze.

Sechs Citaro LE hybrid fahren bereits für MKB-MühlenkreisBus, sieben weitere folgen in Kürze.

Sechs Citaro LE hybrid fahren bereits für MKB-MühlenkreisBus, sieben weitere folgen in Kürze.

Sechs Citaro LE hybrid fahren bereits für MKB-MühlenkreisBus, sieben weitere folgen in Kürze.

Sechs Citaro LE hybrid fahren bereits für MKB-MühlenkreisBus, sieben weitere folgen in Kürze.

Sechs Citaro LE hybrid fahren bereits für MKB-MühlenkreisBus, sieben weitere folgen in Kürze.

Sechs Citaro LE hybrid fahren bereits für MKB-MühlenkreisBus, sieben weitere folgen in Kürze.

Der Hybridantrieb reizte die Mindener: „Er ist das Beste, was man aus einem Dieselbus herausholen kann“, so Foppe. Resultat: „Wir erreichen ein interessantes Einsparpotenzial beim Verbrauch“, die Omnibusse sparen etwa drei Prozent Kraftstoff ein. Sechs Citaro LE hybrid sind bisher im Einsatz. Zusammen mit der Beschaffung hat MKB-MühlenkreisBus das neue Farbdesign des Aufgabenträgers eingeführt. Sowie eine beachtliche Ausstattung: LED-Scheinwerfer, Schwenkschiebetüren, Überlandbestuhlung, ein Fahrgast-Informationssystem mit großen TFT-Bildschirmen sowie eine Innenraumüberwachung mit vier Kameras. Es geht weiter: Die nächsten sieben Citaro LE hybrid folgen im Sommer dieses Jahres.

Citaro G hybrid

„Wir haben Gebiete mit 20 bis 2.000 Einwohnern pro Quadratkilometer“, verdeutlicht Geschäftsführer Hans-Jürgen Hennig seine Aufgaben. regiobus Potsdam Mittelmark, im gleichnamigen Landkreis in der Kreisstadt Bad Belzig angesiedelt, deckt lange Überlandstrecken ab, fährt aber auch nach Berlin und Potsdam hinein. Brandenburgs Landeshauptstadt ist auch das Ziel der Linie 631, auf der drei Citaro G hybrid verkehren.

„Eine sehr gute Brückentechnologie“, registriert Hennig. Hybridtechnik soll den Kraftstoffverbrauch seiner Flotte weiter reduzieren. Vorgesehen sind eine Schulung für die Fahrer der Hybridbusse sowie eine Feinabstimmung des Antriebsstrangs gemeinsam mit Getriebehersteller ZF. „Wir befinden uns noch in der Testphase“, so Hennig. Ihm gefällt die Kombination aus dem kompakten Motor OM 936 und der unterstützenden Hybridtechnik. Das passt für Gelenkbusse in der flachen Region. Und: „Ich habe dank 48-Volt-Technik keine Umstellung in der Werkstatt.“

Hans-Jürgen Hennig

Hans-Jürgen Hennig

„Unser Beitrag zur Luftreinhaltung.“

Hans-Jürgen Hennig

Außer auf Wirtschaftlichkeit setzt regiobus Potsdam Mittelmark auf Umweltfreundlichkeit. Dank Unterstützung eines Klimaprojekts fährt man CO2-frei. In der Region punktet der Verkehrsbetrieb mit attraktiv lackierten Omnibussen ohne Fremdwerbung: „Wir fahren Werbung für uns selbst.“ Enge Takte sichern verlässliche Anschlüsse – siehe „PowerBus“ der Linie 631, „Power“ steht für die Verbindung von Potsdam mit der Stadt Werder/Havel. In den Bussen steigern USB-Steckdosen und WLAN die Kundenzufriedenheit. Prompt steigen die Fahrgastzahlen. Mit dem Citaro hybrid wird der Verkehrsbetrieb nochmals attraktiver – zum Beispiel während der Vorbeifahrt an der Umweltmessstation in Potsdam. Hennig: „Wir leisten unseren Beitrag zur Luftreinhaltung.“

Citaro hybrid

Der Verkehrsbetrieb regiobus Potsdam Mittelmark vor den Toren Berlins setzt auf innovative Angebote und innovative Technologie – wie den Citaro hybrid.

Citaro hybrid

Der Verkehrsbetrieb regiobus Potsdam Mittelmark vor den Toren Berlins setzt auf innovative Angebote und innovative Technologie – wie den Citaro hybrid.

Citaro hybrid

Der Verkehrsbetrieb regiobus Potsdam Mittelmark vor den Toren Berlins setzt auf innovative Angebote und innovative Technologie – wie den Citaro hybrid.